Die Geschichte der Popmusik
"Pop-Musik" gab es ja eigentlich schon immer! Ja, ehrlich! Denn "Pop" kommt von populär und da der Mensch schon immer gerne musiziert hat, gab es zu jeder Zeit auch die derzeitige populäre Musik. Im Mittelalter waren es in Europa die Barden und Minnesänger, die das Volk oder den Adel nicht nur mit Musik unterhielten, sondern mit Ihren Texten meistens auch den aktuellen "Klatsch und Tratsch" verbreiteten. Doch warum musiziert der Mensch eigentlich? Das kann verschiedene Gründe haben: Zum einen kann man mit Musik Gefühle besser zum Ausdruck bringen als beispielsweise mit einem normalen Gespräch, zum anderen ist der Mensch schon immer kreativ gewesen. Gäbe es nämlich nicht diese unbändige Kraft des Vorantreibens, des kreativen Denkens, den Erfindungsgeist und vor allem die Neugierde des Menschen, würde die Menschheit wohl immer noch auf "Steinzeitniveau" leben oder überhaupt nicht mehr existieren. Schon vor Urzeiten beispielsweise bestatteten die Menschen ihre Angehörigen wahrscheinlich schon mit musikalischen Zeremonien.
Musik ist eine Weltsprache, die jeder versteht. Vielleicht ist sie sogar mit der Weltsprache "Esperanto" gleichzusetzen...
Ziele von Musik
Musik verfolgt beim Menschen meistens ein Ziel: Das Versenden einer Botschaft! So unterschiedlich die Musikstile dieser Welt auch sein mögen, letztendlich versucht der Verfasser oder Interpret eines Musikstückes, egal aus welcher Sparte, immer eine Botschaft an den Zuhörer zu versenden. Sei es direkt oder indirekt.Aber dies muss nicht immer der Fall sein. Musik kann auch einfach nur zum Spaß oder zur Aufheiterung genutzt werden, womit wir auch schon beim nächsten Thema angelangt wären: Musik und Emotionen: Musik kann Gefühle stark oder weniger stark beeinflussen. Jedoch ist dieses immer vom Typ Mensch abhängig. Das heisst: Es gibt Menschen, die sich sehr von Musik, Liedertexten usw beeinflussen lassen. Das kann negative Einflüsse, wie z.B. Abgrenzung vom sozialen Umfeld bis, im schlimmsten Fall, zum Tod führen. Jedoch spielen dabei oft noch andere Faktoren eine wesentlich größere Rolle. Musik kann aber auch positiv beeinflussen und Menschen beispielsweise binden.
Ein gutes Beispiel hierzu wäre beispielsweise die "Loveparade". Die als eine der größten Parties der Welt geltende Loveparade, die ihren Ursprung in Berlin hat, jedoch mittlerweile ins Ruhrgebiet umgezogen ist, verzeichnete bis zu ihrem Ende im Jahre 2010 fast jährlich Besucherrekordzahlen im mehrstelligen Millionenbereich. Doch zur Loveparade später mehr. Kommen wir nun zu den einzelnen Musikrichtungen, ihre Herkunft und deren bekannteste Interpreten: Als Ende der 70er Jahre der "HIP HOP" in den USA aufkam, anfangs noch sporadisch "Rap" genannt, fingen somit auch die Bandenkriege in Detroit und der New Yorker "Bronx" an: Zuvor hatte man sich nur mit Waffen bekriegt, doch kam man schon bald auf eine gewaltfreiere Lösung: Das "David & Goliath-Prinzip"! Man hatte zuvor schon begonnen, der Armut Ausdruck zu verleihen, indem man all die Sorgen, die Wut und all den Ärger zu Papier brachte, Reime verfasste und anfing, zu "rappen". "Rap" ist "Sprechgesang", der vor allem aggressiv klingen soll um ursprünglich auf die Verhältnisse in den Armenvierteln der USA aufmerksm zu machen. Aber nun "back to the roots": Das "David & Goliath-Prinzip" bestand darin, 2 Probanden (Rapper) zweier verfeindeter Clans gegenüberzustellen und den Kampf mit Worten zu bestreiten! Sogenannter "Battle-Rap" (Battle= Schlacht). Derjenige, der dann diese Schlacht gewann, war zugleich der "King" des Viertels. Doch sollte es nicht beim verbalen Krieg bleiben. Irgendwann gab es dann, bedingt durch Schusswechsel, auch die ersten Todesopfer. Die bekanntesten Rapper, die bis heute Opfer solcher Feden geworden sind, waren beispielsweise "Notorious B.I.G." alias Christopher Wallas sowie "2Pac" alias Tupac Shakur"! Auch im Hip Hop gibt es 2 große Unterschiede: Es gibt einmal den "Oldschool Hip Hop" und den "Newschool Hip Hop". Der Unterschied besteht jedoch lediglich darin, das sich die Zeit des Oldschool Hip Hop von Beginn des Hip Hop, nämlich Ende der 70er Jahre bis Ende der 80er bewegt und der "New School Hip Hop" sich seit Ende der 80er bis heute wacker schlägt. Die ersten Vertreter des Hip Hop waren die im Jahre 1979 gegründete "Suga Hill Gang". (siehe Foto unten)
Ihr Song "Rappers Delight" gilt als der 1. explizite Rap-Titel überhaupt. Es folgten weitere, noch heute bekannte Künstler wie "Run DMC", die große Hits wie z.B. "walk this way" (mit der Rockformation "Aerosmith") oder "it's like that" hatten. Hip Hop war also aus der Musikwelt nicht mehr wegzudenken...Ab Mitte der 80er Jahre kam dann, vorzugsweise in den Staaten, ein regelrechter Boom an Hip Hop auf, der sich bis heute weltweit verbreitet hat und auch in Europa seine Spuren hinterlassen hat. Denn als 1989 die "Fantastischen Vier" aus Stuttgart zum 1. Mal mit Ihrem Hit "Die Da" von sich hören ließen und prompt einen Nr. 1 Hit landeten, war dies somit die Geburtsstunde des deutschsprachigen Hip Hop. Denn so etwas hatte man ja in deutscher Sprache bis dato noch nicht gehört. Es gab zwar in den Achtzigern die "Neue Deutsche Welle", jedoch war diese Musik eher bei seichter Rock-bis Elektronischer Musik anzusiedeln.
Die Fantastischen Vier (2010)
Ganz nach amerikanischem Vorbild kam es in den darauffolgenden Jahren auch in Deutschland zu einer sogenannten Ghettobildung, jedoch anders als in den Staaten. Es gab, bzw gibt immer noch die „Hamburger Schule“ mit Künstlern wie den „Absoluten Beginnern“ (heute „Beginner“), „Deichkind“ oder „Samy Deluxe“. Auf der anderen Seite, um genau zu sein, auch auf der geographisch entgegengesetzten Seite Deutschland's, macht schon seit Anfang der 90er der „Benztown Hip Hop“ mit Künstlern wie den „Fantastischen Vier“, „Freundeskreis“, den „Massiven Tönen“ oder „Afrob“ auf sich aufmerksam. All diese Künstler von der „anderen Seite“ sind im Raum Stuttgart anzufinden. Da mag der Schwabe noch so sehr den Ruf haben, so sparsam und geizig zu sein: Aber mit aufstrebenden und schon längst berühmten Musikern wie beispielsweise den genannten geizt er nicht. Aber ein Unterschied klafft zwischen amerikanischer und deutscher Hip Hop Kultur ganz gewaltig: Wo die Amis z.T. den Hip Hop immer noch als Gewaltmittel missbrauchen und befeindete Rap-Clans sich teilweise noch immer abmurksen, hat der deutsche Hip Hop eigentlich immer nur als „spaßiger Zeitvertreib“ gegolten und gilt es noch immer. Dies mag wohl auch daran liegen, das zwischen den sozialen Gegebenheiten Deutschlands und den USA Welten liegen. Aber wo es die Regel gibt, sich nicht zu bekriegen, darf natürlich auch die Ausnahme nicht fehlen: Und die treten hier in der Form zweier deutscher Rapper auf, die unterschiedschiedlicher nicht sein könnten: „Sido“ aus Berlin und „Azad“ aus Frankfurt.
Sido
„Wo die beiden zusammen aufkreuzen, wächst kein Gras mehr“, da beide Künstler nicht nur aus 2 verschiedenen Lagern entstammen, sondern auch privater Ebene scheinbar verfeindet sind.
Recht neu, jedoch mittlerweile die populärste Hip Hop Hochburg, ist die Szene in Berlin mit besagten Künstlern wie „Sido“. „Sido“, das Aushängeschild von „Aggro Berlin“, „dem“ neuen Hip Hop Label Deutschlands, behauptet schon lange den Titel als „Ausnahme-Rapper“ von Aggro Berlin für sich. Dabei finden sich bei „ Aggro“ auch noch andere namhafte Künstler wie beispielsweise „Fler“ oder „Tony D“.
Aber nun reicht es erstmal mit der Hip Hopperei. Kommen wir nun zu der Sparte Musik, mit der das Wort „Hype“ erstmals seine Bedeutung bekam: Der gute, alte Rock' n Roll
Der wohl bekannteste Vertreter dieser Ära ist, keine Frage, wer könnte es sonst sein, der „King of Rock'n Roll“, Mr. Elvis Presley himself.
„Zusammen“ mit Bill Haley gründete er 1954 den Rock'n Roll. - Wo Elvis auftrat, war der Trubel vorprogrammiert. Hunderte von Mädchen und jungen Frauen verehrten den „King“, dessen bekannteste Stücke „Heartbreak hotel“, „In the ghetto“ oder beispielsweise „Love me tender“ waren. Alles in allem waren es jedoch weit mehr No.1 Hits, die Elvis landen konnte. Es waren sage und schreibe 30 No.1 Hits, die der King of Rock'n Roll in seinem gesamten, wenn auch zu kurzem Leben verbuchen konnte. Leider ist er, wie die meisten wirklich guten Musiker, zu früh gestorben. Dies zeigt sich ja auch beim aktuellen Beispiel „Michael Jackson“. Elvis, der nicht mit seinem schnellen Erfolg zurecht kam, verfiel schnell den Drogen und Alkohol, was ihm später, wie gesagt, zum Verhängnis wurde. Jedoch hat Elvis Presley auch massiv zu einer Revolution im Musikbusiness beigetragen. Die „E-Gitarre“ wurde populär.
Ja, es entstand ein völlig neuer, musikalischer Lebenswandel. Immerhin war Nachkriegszeit und die Menschen mussten sich teilweise völlig neu orientieren, was den Lebensstil anging. Elvis Presley bedeutete für viele Menschen bestimmt auch ein wenig Hoffnung auf bessere Zeiten und auf ein besseres Leben, da sie wieder feiern konnten, jedoch auf einem neuen, höheren Level. Und in Deutschland? Da liefen nach dem Krieg überwiegend nur amerikanische und britische Radiosender über den Äther, wodurch Presley auch in Deutschand zu Ruhm und Ehre verholfen wurde. In den darauffolgenden Jahren entwickelten sich aus dem Rock'n Roll artverwandte, neue Stile wie z.B. „Twist“ oder „Surf-Music“, deren bekannteste Protagonisten wohl unter anderem die „Beach Boys“ mit ihrem Hit „Surfin'“ gewesen sein dürften. Auch Idole wie Frank Sinatra oder Paul Anka machten mit einem neuen Musikstil auf sich aufmerksam, dem „Swing“. Swing ist eine seichte, jedoch stets mit einer Band begleitenden Musikart. Swing ist mit dem Jazz der 20er und 30er Jahre verwandt, da Elemente aus dem Jazz auch im Swing wiederzufinden sind. Ein paar Jahre später und eine Generation weiter jedoch wurde es richtig wild: Wir schreiben das Jahr 1967! Die „Hippies“ sind da! „Hippies? Das waren doch die langhaarigen Kiffer, die freier Liebe und vor allem den Drogen fröhnten“ werden Sie sich jetzt sicher fragen!? Nun,....Frage richtig beantwortet: Die Hippies haben Ihren Ursprung in San Francisco, USA. Sie strebten nach freier Liebe, Pazifismus und fröhnten vor allem Bewusstseinserweiterung in Form berauschender LSD- und Marihuana-Orgien. Von anderen Orgien ganz zu schweigen....
Die „Flower Power Zeit“ war geboren, was sich natürlich auch in der Musikwelt wiederspiegelte. Die ersten Musikfestvals entstanden, wie z.B. das berühmte und einzigartige „Woodstock Festival“, auf dem viele seinerzeit noch eher unbekannte, heute jedoch Megastars wie beispielsweise „Joe Cocker“, „Carlos Santana“, „Janis Joplin“ oder Led Zeppelin auftraten.
Wie jede Musik-Epoche setzt auch die Hippie-Zeit Trends: Die „Blumenkinder“, wie die Anhänger der Flower Power-Zeit auch genannt wurden, liessen plözlich ihre Haare spriessen. Egal, ob männlich oder weiblich.
Doch auch die Hippie-Zeit forderte ihren Tribut: Stars wie „Janis Joplin“, „Jimi Hendrix“ oder „The Doors“-Sänger "Jim Morrison" starben, übrigens alle im Alter von 27 Jahren, an übermäßigem Alkohol-und Drogenkonsum. In den folgenden Jahren lösten sich dann auch die Beatles auf und auf einem Konzert der „Rolling Stones“ emordeten die als „Ordner“ engagierten „Hells Angels“, eine Motorrad Rocker-Truppe aus den USA, einen Schwarzen vor den Augen der Stones.
Jimi Hendrix
Ja, es waren harte Zeiten angebrochen, in der Zeit voller „Friede, Freude und Eierkuchen“. Ende der Siebziger Jahre, als dann auch die Hippie-Zeit ihr jähes Ende nahm, bestimmten von nun an „Glam Rock“ und „Punk“ die Musikwelt. Große Bühnenshows wurden aufgezogen. Die Künstler legten Wert auf ein extravagantes Äusseres. Aus Musikern wurden plötzlich Paradiesvögel, wie z.B. „David Bowie“, der Anfang der 80er grundsätzlich nur mit bunt-gefärbten, hochtoupierten Haaren und starkem Make-Up auftrat. Es war die Zeit der Paradiesvögel.
Zur selben Zeit machte sich aus den Vereinigten Staaten eine ebenso, zwar anders definierte, aber auch im Ausdruck sehr extravagante Musikrichtung breit: Der „Punk“. Gründerväter des Punk sind vieler Meinungen nach immer noch die „Sex Pistols“ oder „The Clash“. The Clash: Anfangs bekam kaum jemand deren Musik zu hören, weil die Plattenfirmen deren Stil zu unkommerziell fanden und deren Platten allesamt wieder einstampften. Und es kam noch schlimmer: Die Band wurde sogar öffentlich boykottiert. Was damals noch als nicht als „nicht lange andauernde Musikrichtung“ definiert wurde, ist heute noch immer in Form von Künstlern wie „Green Day“ oder den „Toten Hosen“ in den Charts zu finden. Die „Toten Hosen“ waren übrigens, zusammen mit den „Ärzten“ die ersten beiden bekannten, deutschen „Punk-Bands“.
Sie machten den Punk-Rock auf „deutsch“ salonfähig. Anfang bis Mitte der Achtziger entstand jedoch aus dem Punk-Rock eine weitere, härtere Gangart des Rock'n Roll: Der Heavy Metal: Wer kennt nicht die heute noch auftretende und schon lange, berühmt-berüchtige Band aus den USA, die praktisch das Aushängeschild für „Heavy Metal“ überhaupt sind!? Die Rede ist natürlich von „Metallica“!
Metallica
„Metallica“ waren schon immer und sind immer noch der Inbegriff für harte Metal-Riffs, Lärm und einfach nur gute Shows! Seit James Hetfield mit Metallica seinen ersten Smash-Hit „Nothing Else Matters“ in die Gehörgänge der Metalfans Mitte der 80er für immer verbannt hatte, konnten sich die fans endlich wieder mal anderer Musik als der typischen 80er Jahre „Popcorn Musik“ zuwenden. Doch die 80er wären nicht die 80er gewesen, wenn es eben nicht diese Massenware an typischem 80'ies Pop gegeben hätte. Man erinnert sich an „Boy George“, die „Pet Shop Boys“ oder „Cyndi Lauper“, die zwar alle vom Sound her ziemlich gleich klangen, jedoch auch wieder eine neue Musikbewegung schafften.
Und weil dies so erfolgreich schien, sprangen auch andere, heute noch namhafte Künstler auf diesen Zug auf. Auch Deutschland blieb von dieser „Pop-Welle“ nicht verschont! Mit dem Zuge der „NDW“, der „neuen Deutschen Welle“ etablierten sich Künstler wie „Nena“ (99 Luftballons); „Joachim Witt“ (Der goldene Reiter), „Markus“ (Ich will Spaß),(Kleine Taschenlampe brenn') oder Udo Lindenberg, der „Panik-Rocker“.
Nena
Es gab jedoch noch 2 deutsche Künstler jener Zeit, die eher unabhängige Popmusik machten und sich ein wenig vom „NDW Hype“ distanzierten und damit heute noch erfolgreich sind. Die Rede ist natürlich von „Marius Müller Westernhagen“ und „Herbert Grönemeyer“. Zwei Ausnahmetalente, die auch heute noch Erfolge feiern und immer mal wieder Platten herausbringen. Gerade Herbert Grönemeyer ist ein in seiner Zunft unermüdlicher Musiker, der sich immer wieder neu erfindet und soeben erst mit seinem Album „12“ vierfach Platin (2008) erreicht hat!
Herbert Grönemeyer
Mit seinem neuesten Werk "Schiffsverkehr" steuerte der Altmeister auch 2011 wie gewohnt mal wieder die vordersten Chartplatzierungen an.
Westernhagen, der „Rocker mit der Reibeisenstimme“ ist eigentlich gelernter „Schauspieler“.
Marius Müller Westernhagen
Was weniger Bekanntheitsgrad erreicht hat, ist, das Marius Müller-Westernhagen vor seiner großen Musik-Karriere über 23 Jahre lang in Hauptrollen vieler verschiedener Filmprojekte mitwirkte. Eines seiner bekanntesten Filmprojekte war „Theo gegen den Rest der Welt“ (1979). „Theo..“ wurde bis dato sogar als der seit 1945 erfolgreichste deutsche Film gefeiert. Den musikalischen Durchbruch gelange Westernhagen 1978 mit der single „Mit Pfefferminz bin ich Dein Prinz“. Doch die ganz große Sause machte Westernhagen in den 80ern und 90ern mit seinen zahlreichen, stets erfolgreichen Alben wie beispielsweise „Halleluja“ (1989) mit den Single-Auskopplungen „Weil ich Dich liebe“ und „Sexy“. Mit seinem nächsten großen Coup „Affentheater“ (1994) hatte er wieder einmal sein Gespür für „Platin-Status“ bewiesen und landete auch mit diesem Album mal wieder eine ganz große Nummer im „Platten-Land“ Deutschland. -
Aber auch andere Musik-Richtungen hatten seit Ende der Achtziger in Deutschland Gebot eingehalten. So wurde seit Ende der Achtziger die Musik-Industrie von einem regelrechten „Elektro“-Hype überschüttet. Der „Techno“, eine neue Musikrichtung, entstanden aus den Anfängen der elektronischen Musik der 70er und 80er Jahre, überrollte Deutschland wie eine Flutwelle und war nicht mehr aufzuhalten. Sogenannte DJ's, die es zwar schon seit den 70ern gab, wurden auf einmal zu Stars. DJ's wie „Sven Väth“, einer der frühen Pioniere der Techno-Musik und Deejaynes,die weibliche Form, wie „Marusha“ wurden schnell zu Stars und Evergreens der Szene. Discotheken wurden zu „Clubs“.
Marusha
Erste „Szene-Diskotheken“ wie der "Cocoon Club" in Frankfurt, wo Sven Väth stets hinter den Plattentellern stand und auch immer noch steht, wurden zu regelrechten Mekkas der Szenegänger.
Sven Väth
Doch entstanden auch neue Konzepte für eingefleischte Technojünger: So wurden z.B. 1989 und 1990 zwei bedeutende Ereignisse der Technoszene manifestiert, die bis heute eine feste Größe der feierwütigen Technofans geblieben sind: Die „Loveparade“ und die „Mayday“.
Die Loveparade, die 1989 noch mit 150 Leuten als eine Demonstration unter dem Motto „Friede, Freude, Eierkuchen“ begann und lediglich als Spaßveranstaltung dienen sollte, ist unlängst zur weltweit größten, öffentlichen und kommerziellen Party mit Ablegern in Mexiko und Südafrika geworden. Mittlerweile ist der Technohype in Deutschland etwas abgestumpft.
Zudem fand 2010 in Duisburg aufgrund etlicher erstmaliger Todesfälle auf der Parade, hervorgerufen durch eine Massenpanik, die wohl letzte Loveparade seiner Art statt.
Sinneswandel bei Musik-fans
Es scheint so, als würde der „Rock'n Roll“ derzeit mal wieder die Welt regieren. Denn der überwiegende Teil der deutschen Charts wird zunehmend wieder von Rockformationen aus aller Welt angeführt: Da wären beispielsweise „Sunrise Avenue“ aus Finnland, „Billy Talent“ aus den USA oder auch die „Toten Hosen“ aus „Good old Germany“, die zusammen mit den „Ärzten“ mittlerweile auch schon seit über 25 Jahren eine standfeste Größe der deutschen Musikszene sind. Zudem wird der deutschen Sprache seit den 80ern auch mal wieder von anderen, neuen, namhaften Künstlern gewidmet. Denn ohne Bands wie „Silbermond,“, „Juli“, „Mia“, „Wir sind Helden“ oder auch Einzelformationen wie „Adel Tavil“ (Ich & Ich) , „Peter Fox“ (Seeed) oder „Clueso“ wären die Charts mittlerweile überhaupt nicht mehr denkbar. Auch im deutschen Hip Hop haben sich mittlerweile feste Größen wie beispielsweise Echo-Gewinner „Bushido“ (Gewinner als bester nationaler Künstler 2008) etabliert. Und es weisst alles darauf hin, dass die Ära der deutschsprachigen Musik in der nächsten Zeit wohl noch nicht vorbei sein wird, da ständig neue Künstler in den Charts auftauchen und diesen Trend wohl noch eine Weile prägen werden.
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